Metal-CD-Review: TIERRA SANTA – Legendario (1999)

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Alben-Titel: Legendario
Künstler / Band: Tierra Santa (mehr)
Land: Spanien
Stil / Genre: Heavy / Power Metal
Label: Locomotive Records

Alben-Lineup:

Roberto Gonzalo – Bass, Vocals (backing)
Óscar – Keyboards
Iñaki Fernández – Drums
Ángel San Juan – Guitars, Vocals (lead)
Arturo Morras – Guitars, Vocals (backing)

Track-Liste:

01. La Profecía
02. Séptima Estrella
03. La Cruzada
04. El Bastón Del Diablo
05. Reconquista
06. Legendario
07. La Mano De Dios
08. Atlántida
09. Drácula
10. Los Diez Mandamientos

Legendär… ? Das trifft es recht gut.

TIERRA SANTA sind seit 1997 (beziehungsweise bereits seit 1992; als PRIVACY) im Geschäft und haben bis heute das ein oder andere, die spanische Metal-Szene erheblich aufmischende Werk veröffentlicht. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte der Spanier mit dem 1997 veröffentlichten Debütalbum MEDIEVAL – man munkelt allerdings, dass erst das 1999’er Zweitwerk LEGENDARIO den eigentlichen Grundstein für die erfolgreiche (auch internationale) Karriere der Band legte. Und genau deshalb soll es an dieser Stelle noch einmal etwas genauer unter die Lupe genommen werden. Eines ist relativ schnell klar: das Teil scheint sich seinen Kultstatus (mitunter) verdient zu haben.

Um diese Feststellung treffen zu können, muss man indes gar nicht erst des Spanischen mächtig sein. Es reicht, wenn man sich voll und ganz auf das Album einlässt – und sich von seiner schieren Ausdruckskraft in den Bann ziehen lässt. Das gelingt vergleichsweise gut, sehr gut sogar – schließlich stimmen auf LEGENDARIO neben den hochkarätig inszenierten Titeln auch alle Randdaten. Die Produktion klingt für ein Zweitwerk erstaunlich rund, das heisst sauber und druckvoll – einem jedem Titel wurde der nötige Feinschliff verpasst. Allein das hebt TIERRA SANTA schon von zahlreichen anderen Genre-Kollegen aus Spanien und Umgebung ab – denn oftmals wird hier eher zur Holzhammermethode gegriffen, und auf gut Glück losgelegt. Doch hier hat man stets den Eindruck, als sei ein jedes Element mit Bedacht gewählt worden, die Titel sind bis ins letzte Detail von einer handwerklichen Perfektion geprägt. Das soll indes nicht heissen, dass es auf LEGENDARIO besonders technisch oder gar klinisch rein anmutend zugeht – im Gegenteil, heisst es hier am ehesten: IRON MAIDEN trifft aus spanische Leidenschaft.

So klingen die Gitarren schön rau und melodisch, und bilden zusammen mit der angenehmen Stimme von Leadsänger Ángel San Juan eine perfekte Einheit. Zugegeben – es macht immer wieder Spaß (und ist nur natürlich), dass man ein Album auf eine handvoll besonders gelungene Stücke reduziert, seine Lieblingstitel bestimmt. Das fällt bei einem Album wie LEGENDARIO aber verdammt schwer – und das nicht nur, da es gerade einmal 9 vollwertige Titel (sowie ein Intro) beinhaltet. Schließlich stimmt hier einfach alles, das Album hinterlässt von vorne bis hinten einen durchweg glänzenden Eindruck, Ausfälle gibt es keine. Ebenfalls markant ist, dass die Titel allesamt grundsätzlich ähnlich aufgebaut sind – aber dennoch grundverschieden klingen. Zwar sollte man keine markanten Tempi- oder Stimmungswechsel erwarten – doch allein das konstant hohe Tempo (welches auch, oder gerade ohne einen Double-Bass gut funktioniert), die Spielfreude an den Gitarren, der immer wieder durchschimmernde Bass-Part oder kleinere Elemente wie der (seltene) Chorgesang sorgen für einen ausreichend hohen Unterhaltungswert. Und, eine enorm nach vorn preschende Gesamtwirkung.

Wer es darauf anlegt, kann seine Abwechslung indes in der enthaltenen Ballade finden – LA MANO DE DIOS ist eine eben solche, und dazu noch eine mit einer ordentlichen Portion Gefühl, ohne dass dabei ins kitschige gedriftet wird. Aber seien wir ehrlich… am besten klingen TIERRA SANTA noch immer, wenn sie ein wenig (oder ein wenig mehr) aufs Gaspedal drücken. Midtempo-Nummern wie DRACULA funktionieren natürlich auch – aber wenn man dieser einen Titel wie das abschließende LOS DIEZ MANDAMIENTOS gegenüberstellt, ist schnell klar, wer hier das Rennen macht. Schlussendlich; LEGENDARIO ist ein Album welches man in seiner Sammlung haben sollte. Schließlich gibt es nicht viele Metal-Alben, die eigentlich recht simpel gestrickt sind, aber dennoch eine derart eingängige, markante Wirkung erzeugen können. Replay-Button, mach dich auf was gefasst…

Anspieltipps: SEPTIMA ESTRELLA, LA CRUZADA, LEGENDARIO, LOS DIEZ MANDAMIENTOS

Vergleichsbands: WARCRY | AVALANCH | RATA BLANCA


90oo10

„Der Beginn einer wegweisenden Karriere“

3 Gedanken zu “Metal-CD-Review: TIERRA SANTA – Legendario (1999)

  1. CBWOB 24 Mär 2013 / 12:08

    p.s. HAHahh hast dem Replay-Button gezeigt wer am „Drücker“ ist, was.

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  2. CBWOB 24 Mär 2013 / 12:02

    Super! DU hast es geschafft. Ein Review das nicht mega lang ist. TOP und dass bei einem Album mit so hoher Bewertung. 😉
    bis dann
    cb

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    • Oliverdsw 24 Mär 2013 / 14:25

      Ja, es war nicht leicht… brauchte monatelanges Training^^
      Werde versuchen, dies in Zukunft beizubehalten.
      P.s. das hier war mein 1000ster (!) Beitrag, wie ich gerade sehe. Wohooooo 😉

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