Produkt-Review | Rezension | Testbericht: „Paroxetin“

Hinweis: Obwohl dieser Beitrag unter der Kategorie Produktreviews rangiert, handelt es sich dieses Mal (als Ausnahme) weniger um einen schriftlichen Beitrag der zu einem Kauf oder Nichtkauf animieren soll. Ohnehin wären diese Empfehlungen vergeblich, da es sich bei SSRI’s um verschreibungspflichtige Medikamente handelt. Der Beitrag soll lediglich interessierten einen Aufschluss darüber geben, wie so ein Medikament (im Groben) funktioniert.

Zum Einstieg sollte man klären, was genau ein SSRI ist, beziehungsweise wie es wirkt. Die Buchstabenkürzel stehen für Selective Serotonin Reuptake Inhibitor, zu Deutsch typischerweise als Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer übersetzt. Nun, diese etwas… merkwürdigen Übersetzungs-Gebahren kennt man bereits vom wohl berühmtesten Fall der Biologie, der fidelen Desoxyribonukleinsäure, welche zwischenzeitlich aber auch ein entsprechend eingedeutschtes Kürzel erhalten hat (DNS statt DNA, denn das steht für die englische Variante). So sollte man hierzulande, wenn man den ausgeschriebenen Namen schon akkurat übersetzt, wohl viel eher von einem SSWH sprechen. Jedoch – am Ende zählt ja doch nur das, was drin ist; und nicht das was drauf steht.

Dieser Leitsatz gilt im übrigen auch für die verschiedenen Präparate, die zur Klasse der SSRI gehören – so wie das hier als Beispiel auserkorene Paroxetin (eine recht verbreitete Variante). Sicher gibt es spezifische (Wirkungs-)Unterschiede, doch im Grunde basieren alle auf demselben Prinzip. So zählen alle SSRI zu den Antidepressiva, die ein wenig Nachhilfe in Sachen des körpereigenen Serotonin-Haushaltes geben sollen. Serotonin, was war das doch gleich… ?

Hierbei handelt es sich um einen spezifischen Neurotransmitter. Serotonin findet sich in vielen Stellen des menschlichen Körpers (unter anderem auch als Gewebshormon), doch in Bezug auf die Medikamentengruppe der SSRI’s ist vorrangig wichtig, dass es im Zentralnervensystem des Gehirns vorkommt. Hier beeinflusst es so gut wie alle Gehirnfunktionen, wie beispielsweise den Schlaf, die Wahrnehmung, das Schmerzempfinden oder den Appetit.

Nach wie vor gibt es eine noch immer diskutierte Vermutung: bei Menschen, die eine zu niedrige Serotonin-Konzentration in der Gewebeflüssigkeit des Gehirns aufweisen, kommt es vermehrt zu Depressionen – die „Kommunikation“ funktioniert nicht mehr richtig. Und hier greift ein SSRI ein, welches eben diese Konzentration erhöhen soll, wie man im folgenden Schaubild erkennen kann:

Im Grunde ist es recht simpel: wie es sich bereits dem Begriff entnehmen lässt, „hemmt“ ein solches Mittel die Wiederaufnahme von Serotonin, welches sich im synaptischen Spalt befindet (auf dem Bild im freien Feld in der Mitte). Der gelbe Block symbolisiert dabei den Eingriff des Medikaments, welches den Wideraufnahme-Weg förmlich blockiert und dafür sorgt, dass das Serotonin länger in der „Umlaufbahn“ ist, wenn man so will. Dies kann dann mitunter zu einem stimmungsaufhellenden und angsthemmenden Effekt führen – mehr Serotonin ist demnach = mehr Unbeschwertheit. Wobei dieses „mehr“ mit deutlicher Vorsicht zu genießen ist: bei kranken Menschen soll lediglich eine Anreicherung auf ein Normallevel generiert werden. Denn ein zuviel an Serotonin hat ähnliche, wenn nicht gar noch gravierendere Folgen als eine zu geringere Konzentration: die Folgen können enorme Anspannungszustände, Halluzinationen und im schlimmsten Fall das sogenannte Serotonin-Symdrom (mit einhergehenden lebensbedrohlichen Zuständen) sein. Gerade hier setzen auch Drogen wie LSD an; indem sie das Gehirn ordentlich durcheinanderbringen (mehr Serotonin, mehr Adrenalin et cetera) und so (kurzzeitig) für vermeintlich positive, antreibende Effekte verantwortlich sein können. Doch der Fall danach ist doch zumeist überraschend heftig.

Kurzum: Für Menschen, die es brauchen (und bei denen die Medikamente entsprechend anschlagen, zumeist erst nach mehreren Wochen wohldosierter Einnahme) sind die SSRI’s ein Geschenk, beziehungsweise eine Errungenschaft der Wissenschaft. Und das seit gar nicht mal allzu langer Zeit: 1984 wurde Fluvoxamin als erster offizieller und anerkannter Serotonin-Wiederaufnahmehemmer in Deutschland zugelassen.

Für weitere Anwendungsmöglichkeiten und spezifische Erklärungen empfiehlt sich auch folgender Wikipedia-Artikel: Klick.

29 Gedanken zu “Produkt-Review | Rezension | Testbericht: „Paroxetin“

  1. Anonymous 29 Jun 2018 / 08:47

    Ich habe noch nie einen Kommentar gepostet. Aber diesmal finde ich es wichtig als Langzeit-Paroxetin-Einnehmerin das zu tun.
    Ich glaube, dass es auf die Schwere und die Chronifizierung der Symptome ankommt. Jeder hat eben eine verschiedene Geschichte.
    Bei mir waren die Angstsymptome im jungen Erwachsenenalter aufgetreten. Diese gingen zeitweise zurück und ich konnte gut damit leben.
    Durch einen Burn Out und eine Beziehungskrise würden sie jedoch enorm aktiviert und so stark, dass ich nur noch den Tag mit Angst von morgens bis abends überstehen wollte.
    Ich habe Abhängigkeiten immer gehaßt, besonders von Medikamenten.
    Das war aber u.a. Teil meiner „Verschiebung“ in der Balance.
    Im Jahr 1999 bekam ich Paroxetin, was damals ein Novum auf dem Markt war. Nur weil ein Neurologe, der sich immer in den USA weiter bildete, das mir verschrieb und nicht vor seinem überzogenen Budget zurück schreckte.
    Ich lebe heute ein ganz normales gutes ausgeglichenes Leben und fühle mich absolut in meiner Persönlichkeit verankert – mehr denn je.
    Ohne das Medikament ( und ich war zuvor in einer psychosomatischen Klinik) würde ich nicht arbeiten und gut leben können.
    Aber wie gesagt, es gibt viele verschiedene Verläufenund jeder muss seine Mischung, seinen Weg finden.
    Und natürlich habe ich Therapien gemacht, die aber ohne Paroxetin nicht hätten greifen können. Denn wenn die Festplatte chronisch beschädigt ist, wie kann man neue Daten darauf schreiben.

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  2. Miyu 22 Jan 2013 / 09:52

    Solange man nicht zu extreme Dosen verabreicht bekommt spricht nichts dagegen, so ein Medikament einzunehmen, -wenn man es denn auch wirklich braucht-. Ein Medikament sollte erst eingeschlichen werden, d.h., der Arzt verabreicht erst in geringeren Mengen das Zeug. So kann sich der Körper langsam drauf einstellen und man merkt dann ohne großartige Probleme, ob es die richtige Dosis ist. Die Nebenwirkungen fallen dann sehr viel geringer aus.
    Jemanden ein Medikament ausreden ist eine dumme Idee. Ich habe schon Erfahrungen gemacht mit Venlafaxin. Meine Ärztin damals verschrieb es mir in „angeblich hoher Dosis“ (über 110 mg, aber so genau weiß ich es leider nicht mehr) und es wirkte überhaupt nicht. xD Ende vom Lied war, nach erheblichen Bemühungen gegen die Krankheit anzukämpfen, brach ich psychisch zusammen.

    Beim Arztwechsel erzählte ich die ganze Geschichte meinem neuen Arzt und der meinte dazu, die Dosis wäre ein Fliegenschiss gewesen. So lief ich 5 Jahre lang mit den übelsten Problemen rum, weil eine Ärztin persönlich was gegen Medikamente hatte. Meine Psychologin wollte mir Medikamente auch ausreden. DIe hat versucht mir regelrecht einzutrichtern, dass Tabletten mir nie helfen werden. o.O Obwohl 2 unabhängige Ärzte zu dem Zeitpunkt mir dazu rieten unbedingt Tabletten zu nehmen! Denn (so erklärte es einer der Ärzte): Bei der Angsttherapie kommt es einzig und alleine darauf an, dass die Ängste nach einer halben bis maximal einer Stunde nach dem angstauslösenden Ereignis wieder verschwinden! Wenn die Ängste beginnen, sobald man das Haus verlässt und wieder enden, sobald man das Haus wieder betreten hat, bringt keine Konfrontationstherapie was, wenn die Angst schon chronisch ist. Das Gehirn lernt dadurch nichts und die Angst bleibt. Dabei haben meine Psychologin und meine damalige Ärztin so auf die Konfrontationstherapie geschworen. Das ganze wurde noch extremer als ich meiner Psychologin von dem Arzt erziel. Die meinte dazu nur „alles Schwachsinn“. Der Arzt hat natürlich unrecht damit. >.< Ein Glück, dass nur Ärzte Medikamente verschreiben dürfen…

    Und ich habe alles mögliche gemacht, um mit den Ängsten besser klarzukommen. Konfrontation, ABC-der Gefühle (Verhaltenstherapie), 3 Jahre lang Tagebuch über positive Gedanken geführt, Reha, von zu Hause ausgezogen, Tagesklinik, Physiotherapie 3 Jahre lang und seit 4 Jahren gehe ich ständig alleine einkaufen. Ich habe 20 kg abgenommen in 1 1/2 Jahren, bin überall hingegangen wo ich hingehen konnte um meine Ängste zu bekämpfen. Habe angefangen wieder Sport zu machen (joggen). -.-Ich habe sogar gelernt zu telefonieren und eine Zeit lang ging es auch gut, bis ich dann eben nicht mehr konnte, da die Angst sich nicht ein bisschen gemildert hatte und ich extrem zu zweifeln begann. Am Ende hatte ich das Gefühl, es dreht sich alles nur darum mich zu quälen. Wenn man psychisch extrem am Ende ist, soll man dann wirklich auf Medikamente verzichten? Ich stand in einem Jahr ca. 16 mal vor dem Selbstmord deshalb. Soll das wirklich Sinn einer Therapie sein?

    Aber zum Glück hatte ich sehr nette Betreuer, die mir unabhängig von dieser Drehtürpsychatrie helfen konnten. Meine Betreuerin sagte mir, meine Krankheit ist ihrer Meinung nach schon chronisch und dass Dauerstress nicht gesund ist. Sie war wenigsten die einzige, die mich die ganze Zeit über beobachten konnte. Deshalb habe ich es geschafft, den Arzt zu wechseln, der mir jetzt auch Medikamente verschreibt. Der auch selber meint, dass es nicht für immer ist sondern nur dafür gedacht ist, dass ich in weiterhin in den Therapien unterstützt werde.

    Ich werde jetzt momentan also auf Paroxetin eingestimmt. Anfangs habe ich bei diesen Medikamenten immer Probleme, z.B. zittern und mir ist innerlich sehr heiß. Aber das ist auszuhalten. Ich nehme Paroxetin nun schon seit 2 Wochen. Zusätzlich bekam ich Opipramol. Seit ich die Medikamente nehme, grübel ich nicht mehr so stark wie sonst. Mein Schlaf ist zwar nicht perfekt, aber viel besser als vor einigen Wochen. In ein paar Wochen werde ich sehen, ob mir die Medikamente bei den Ängsten helfen werden. Ich bin schon gepsannt darauf. 🙂

    Ich denke mal, Medikamente zu nehmen ist besser, als Alkohol oder harte Drogen zu konsumieren. Auch ist es besser, wenn Ängste ein bisschen blockiert werden, so dass man überhaupt in der Lage ist sich seinen Ängsten zu stellen (zumindest bei extremen Ängsten bzw. Angstneurosen ist das so). Und: Man läuft ja nicht ein ganzes Leben lang mit den Tabletten im Blut herum. Die Nebenwirkungen beim absetzen werden nicht lange auftreten sondern einige Wochen maximal. Wenn man das Medikament nur langsam absetzt, fallen auch die Nebenwirkungen geringer aus. Klar ist das Risiko da, dass man wieder die Ängste bekommt, sobald man das Medikament absetzt. Aber es hilft bestimmte Dinge zu überstehen. Auch wenn ich es 30 Jahre lang nehmen würde, wäre es mir gleichgültig. Hauptsache ist, ich bekomme mein Leben wieder auf die Reihe. Das ist allemal besser, als bis zum Lebensende nur zu Hause zu hocken und nichts mehr tun zu wollen.

    Ich habe keine Ahnung, warum manche so extreme Nebenwirkungen beim absetzen bekommen. Wahrscheinlich rührt das daher, dass sie die Medikamente von heute auf morgen abgesetzt haben! Das sollte man definitiv nicht tun, und es vorher mit dem Arzt besprechen! Bei Venlafaxin hatte ich überhaupt keine Nebenwirkungen.

    Grüße

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    • Oliverdsw 23 Jan 2013 / 23:36

      Vielen Dank für diesen ausführlichen (und persönlichen) Bericht !
      Ich wünsche Dir alles gute für die Zukunft und hoffe nicht nur, dass es Dir mit Paroxetin besser geht – sondern auch, dass Du Dein persönliches Glück findest. Schließlich können auch hier etwaige Defizite zur Depression beitragen (zumindest ist das bei mir so).
      Danke & MfG, Oliver

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    • mister x 26 Sept 2016 / 16:57

      Da hat mal jemand keine ahnung von Medikamenten. meinst du das sind keine harten Drogen wo du dir reinziehst. Ist genauso wie Kokain oder lsd.
      Und das mit paar Wochen absetzerscheinungen ist es auch nicht getan. Kann mehrere Jahre gehen. Mal besser imfomiere

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  3. Prometheus 9 Nov 2012 / 21:47

    Wer gibt denn hier eigentlich immer die Daumen nach unten verdammt? Meldet euch…seid nicht schüchtern! 🙂

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  4. Anonymous 9 Nov 2012 / 09:35

    hallo oliverdsw,

    als ich über antidepressiva recherchierte, bin ich über google auf deine seite geraten und habe eure meinungen zu den ssri gelesen. hast du es mittlerweile abgesetzt oder reduziert? hattest du entzugserscheinungen? mit freundlichen grüßen, dominik

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    • Oliverdsw 10 Nov 2012 / 00:16

      Hi Dominik, das ist ja mal was bei der Suche ausgerechnet hier auf meinem kleinen Blog zu landen. Freut mich natürlich ! Bitte halte das hier aber auf keinen Fall für repräsentativ o.ä., hier findet nur ein kleiner, leicht ver-rückter Meinungsaustausch statt^^

      Ich selbst habe es mir vorgenommen, weg von den Medikamenten zu kommen – doch momentan ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt dafür. Zuviele Unsicherheiten, zuviele Probleme. Nicht nur die, die zur Verschreibung geführt haben – sondern aktuell eher berufliche und finanzielle. Sobald die überwunden sind, werde ich es angehen… sonst könnte der Schuss auch nach hinten losgehen, denke ich. Wäre daher auch mein Ratschlag, zumal Entzugserscheinungen zu erwarten sind: halbwegs Sicherheit im Leben haben; nicht in allen Belangen – aber zumindest in den Gröbsten und soweit das möglich ist.

      Wenn, dann werde ich natürlich langsam reduzieren – von 100 auf 0 ist mir (und meinem Körper) in diesem Fall etwas zu harsch.

      MfG, Oli

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      • Anonymous 10 Nov 2012 / 09:17

        hallo oliverdsw,

        das, was du schreibst über deine vorgehensweise klingt gut überlegt.
        wenn man beim thema antidepressiva schon nur knapp unter der oberfläche (dem weitverbreiteten hausfrauen-blabla) recherchiert, bleibt kein gutes haar mehr an diesen medis. mich erschreckt, dass eine nebenwirkung verstärkte ängste und depressionen sein können, so dass menschen in kitteln einem immer wieder weiß machen können, man bräuchte das antidepressivum noch und man es selbst ja auch in diesem moment glaubt.
        ich drücke dir jedenfalls die daumen, dass es bei dir reibungslos über die bühne geht. vielleicht könntest du ja ein absetz-tagebuch machen, in dem man den verlauf beobachten kann. habe ich schon ein oder zwei mal im netz gesehen, also so einen absetz-blog.

        liebe grüße und ein schönes wochenende noch,
        dominik

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        • Oliverdsw 11 Nov 2012 / 01:50

          Danke für Deine unterstützenden Worte. Und: gute Idee das mit dem ‚Tagebuch‘, werde darüber nachdenken bzw. es dann wohl hier umsetzen wenn es soweit ist. MfG, Oli

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  5. Anonymous 29 Aug 2012 / 19:16

    SSRI und SNRI verursachen zum Teil heftige und heftigste Entzugs…äh…“Absetzsymptome“ und das bei einer Wirkung, die Placebos nur minimal überlegen ist. Das ganze „Neurotransmitter-Ungleichgewicht-Geschwafel“ ist längst als Marketing-Gag entlarvt worden und eine große Firma musste aufgrund der Verbreitung dieser unbewiesenen Theorie eine hohe Strafe zahlen.

    Seriöse Informationen zum Thema sowie Hilfe zum Thema absetzen gibt es kostenlos beim Antidepressiva Forum Deutschland (ADFD). Siehe Google.

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    • Anonymous 29 Aug 2012 / 19:24

      Nachtrag:
      Diese Medikamente können sehr wohl die Persönlichkeit verändern.
      Die „Serotoninmangel-Geschichte“ ist ein Märchen.
      Oliver, fühle Dich bitte nicht angegriffen, aber Du hast absolut keine Ahnung von diesen Medikamenten, Du gibst das wieder, was den Ärzten und Medien, also auch uns eingetrichtert wurde. Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, aber ich kenne Leute, die SSRi einnahmen und entzogen haben (gerade Paroxetin verursacht einen sehr heftigen), habe mit kritischen Ärzten gesprochen und auch von Pharmakologen persönlich gehört, wie man Studien beschönigt und dabei lügt, ohne zu lügen. Es gibt wahrlich viele wichtige Medikamente, aber wer sich wirklich mit SSRI auseinandersetzt, wird feststellen, dass es ein großer Skandal ist.

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      • Oliverdsw 1 Sept 2012 / 00:10

        Hallo,

        ich bin mir in diesem Moment nicht ganz sicher ob ich mich ‚angegriffen‘ fühlen sollte; beziehungsweise fällt es mir generell etwas schwer Dein Posting zuzuordnen.

        So habe ich nie behauptet, ein ‚Experte‘ auf diesem Gebiet zu sein; ich habe tatsächlich nur das wiedergegeben, was ‚man‘ allgemein zu diesen Medikamenten sagt und hört. Das typische, gefährliche Halbwissen eben.

        „Ich bin kein Verschwörungstheoretiker“.

        Bitte verstehe aber auch Du, dass ich etwas skeptisch reagiere wenn plötzlich ein ‚unbekannter‘ daherkommt, und wie nun geschehen einige gewagte Thesen aufstellt. Ein klein wenig entspricht das schon der Definition des von Dir genannten Begriffes. Schließlich hast Du neben den Inhalten weder Namen noch E-Mailadresse angegeben. Fangen wir doch mal an: wer bist Du, und vor allem: wie kamst Du zu meinem kleinen Beitrag ?

        Nun, es gibt sicher einige, die dieses (oder ähnliche) Medikamente nehmen. Behauptest Du, der ganze Anti-Depressiva-Markt (oder zumindest der der SSRI’s) sei eine Farce ? Sorry für den Einschub, aber: SOYLENT GREEN anyone… ?

        Dann bräuchte es aber ohnehin noch mehr Quellenangaben. Denn dass gewisse Medikamente Entzugserscheinungen verursachen (wie ich dem Infoteil deines Links entnehmen konnte), sehe ich kaum als ernsthaftes ‚Problem‘ an. Es ist ein notwendiges Übel, und wer zuvor Erfolg in der Therapie hatte, wird auch diesen Entzug (der in seiner Schwere stark variieren wird) überstehen. Auf ein Medikament verzichten weil es Nebenwirkungen hat oder Absetzungserscheinungen hervorruft ? Schwer vorstellbar.

        MfG, Oliver

        p.s. endlich werden mal ein Beitrag sowie die dazugehörigen Kommentare öfter als 1 oder 2 Mal bewertet. Ich sage mal: Glückwunsch Prometheus, Du warst im Endeffekt überzeugender^^ Aber ich bitte alle lesenden eines zu bedenken: manchmal kann es sich lohnen, von seinem festen Standpunkt abzuweichen. Und: ich selbst bin bestimmt kein ‚Verfechter‘ der Gesellschaft, des Gesundheitssystems oder der Pharmaindustrie – habe aber das Gefühl, dass dieser Eindruck hier mehr und mehr entsteht. Wahrlich, eine durchaus… interessante und gewagte Einschätzung 😉
        Eine Empfehlung: bitte mal meinen ‚Freigeist‘-Bereich durchstöbern. Überhaupt: es gibt sicher ‚akutere‘ Probleme in der Gesellschaft, als die Macht irgendwelcher Pharmakonzerne. Andererseits… vielleicht soll man gerade das glauben…^^

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        • Prometheus 1 Sept 2012 / 01:30

          Dann bist du wohl der „motherfucker“ der immer den Daumen nach unten gibt. 🙂 Ich kenn noch jemanden der regelmäßig son Zeug einnimmt, aber er trotzdem immer wieder seine komischen Angstattacken hat und auch hin und wieder mal „eingeliefert“ wird. ^^ Wenn er die Medikamente (in dem Fall „Tavor“…kenn mich da mit Unterschieden nicht so aus) einnimmt fühlt er sich halt „gechillt“…ob man sich da nicht in falscher Sicherheit wiegt? ( Er hat mit dem Medikament dann auch ein gewisses „Libido-Problem“ *g*.) Ich kann mir einen Saufen und bin auch gechillt…trotzdem tut mir der Alkohol auf Dauer nicht gut. Irgendwie kenne ich mittlerweile immer weniger Leute, die keine solchen Medikamente einnehmen (müssen?) oder kurzfristig eingenommen haben…schon irgendwie nachdenklich stimmend. Genau darum zweifle ich an solcher Form von Medizin, man lindert die Symptome, aber man löst das Problem nicht. Das ist praktisch gesehen Drogenmissbrauch, da frage ich mich warum die Regierung immer noch eine Legalisierung von Marijuahana ablehnt…ist klar, weil noch keine Lobby hier in Deutschland daran verdient. Die Pharmaindustrie täuscht nicht erst seit gestern die Menschen, es ist immerhin ein Wirtschaftszweig bei dem es um Milliarden geht. Ich behaupte nicht, dass sie lügt…aber sie vertuscht, verzerrt die Wahrheit zu ihrem Gunsten…die Risiken und Nebenwirkungen stehen im Beipackzettel (wenns denn alle sind)…aber wer beachtet die schon? Passiert mir doch nicht. Ärzte haben zum Teil keine Ahnung und verschreiben irgendwelche Unmengen an Präparaten und Medikamenten-Kombinationen, die so nicht eingenommen werden dürften…da weiß jeder seriöse Apotheker schon mehr. Du kannst es dir aussuchen, wenns du meinst dass es dir hilft, dann wird dich keiner daran hindern das Zeug weiterhin zu schlucken, aber ich find deine versteckte „Werbung“ dafür auch nicht gerade toll. 🙂 Denn was mich persönlich ankotzt ist die Tatsache, dass immer mehr Kinder GEZWUNGEN werden solche bewusstseinsverändernden (oder wie auch immer man sie nennen mag) Pillen/Tabletten zu schlucken, DAS ist Kindesmissbrauch und es interessiert KEIN Schwein…aber wehe ein Priester (…) die BILD ist sofort zur Stelle. ^^

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          • Prometheus 1 Sept 2012 / 01:42

            Ich glaube Tavor/Lorazepam ist noch ne Stufe heftiger als das was du einnimmst…schlimm..ich kenn nur „kranke“ Leudde. LOL

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            • Prometheus 1 Sept 2012 / 01:48

              Meine Mutter selbst hat immer mal wieder Risperdal/Risperidon eingenommen…aber bei der war es zum Teil auch nötig. ^^

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            • Anonymous 1 Sept 2012 / 11:18

              Tavor ist ein Benzodiazepin, ein Beruhigungsmittel, welches sehr stark abhängig machen kann. Im Gegensatz zu SSRI muss man diese Pillen aber nicht jeden Tag einnehmen, sondern nur in aktuen Notfällen (Panikattacke). Lieber nehme ich ein altbewährtes Bedarfsmedikament in akuten Situationen (somit nicht nennenswerte Suchtgefahr) als ein in seinen Langzeitfolgen unabschätzbares SSRI jeden Tag über Jahrzehnte hinweg. Was meint Ihr?

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          • Oliverdsw 1 Sept 2012 / 01:57

            Jo, ich glaube ich konzentriere mich in Zukunft wieder mehr auf Energydrinks etc… die werden trotz Risiken & Nebenwirkungen immerhin nie von Ärzten verschrieben^^

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          • Oliverdsw 1 Sept 2012 / 01:58

            Wie… ich kann hier auch abstimmen ? Das ist mir neu^^ 😉

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          • Anonymous 1 Sept 2012 / 11:22

            Du hast Recht, immer mehr Kinder werden mit SSRI (da ja angeblich so harmlos) abgefüllt, weil sich keiner mehr mit den völlig normalen Ängsten und Problemen von Heranwachsenden auseinandersetzen will.
            Die Nebenwirkungen im Beipackzettel sind auch nur die halbe Wahrheit, denn NW und WW werden so lange verschwiegen und aus den Beipackzetteln rausgehalten, wie es nur möglich ist. Irgendwann, wenn es sich absolut nicht mehr leugnen lässt und teilweise auch Gerichtsverfahren gelaufen sind, dann wird eine „neue“ Nebenwirkung erst aufgenommen. Die wirken sich schliesslich verkaufsmindernd aus.

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        • Anonymous 1 Sept 2012 / 11:14

          Hallo Oliver,

          Zu mir werde ich aus Datenschutzgründen keine Angaben machen. Ich hoffe, dass Du das verstehst. Zu Deinem Posting schreibe ich aber gerne etwas: Ja, ich glaube, dass die SSRI-Geschichte eine Farce ist.

          Wenn Du Dich einmal im Forum, das ich nannte umschaust, wirst Du feststellen, dass viele Menschen von den SSRI nicht mehr runterkommen, weil es ihnen hinterher schlechter geht, als vor der Einnahme der Medikamente.

          Zum Thema Placebo hier ein Artikel aus dem Arzneitmittel-Telegramm:
          http://www.adfd.org/wissen/Antidepressiva_-_lebensgef%C3%A4hrliche_Plazebos%3F

          Die Firmen veröffentlichen nur Positivstudien, Negativstudien verschwinden in den Schubladen. Da eine oder zwei Positivstudien für eine Zulassung notwendig sind, werden gleich 10 oder 12 Studien angesetzt, sodass man ein oder zwei positive herausbekommt.

          Ich empfehle Dir -und allen anderen SSRI-Konsumenten- folgende Seite, dort kannst Du Dir Informationen holen, die sonst bewusst zurückgehalten werden. Alle Informationen sind belegt.
          http://www.adfd.org/wissen/Spezial:Alle_Seiten

          Die Serotoni-Mangel-Geschichte ist bescheuert, denn SSRI hemmen die Wiederaufnahme und sollen somit antidepressiv wirken. Es gibt aber auch Medikamente, die genau das Gegenteil machen, sogenannte SRE, also Serotonin-Reuptake-Enhancer (z.B.: Tianeptin). Sie beschleunigen die Wiederaufnahme aus dem synaptischen Spalt….und nun rate einmal, wofür sie verschrieben werden. Richtig, Depressionen. Wie kann es also sein, dass ein „Serotonin-Mangel“ einzig verantwortlich ist?

          Es ist klar, dass Medikamente Nebenwirkungen haben und auch abhängig machen können. Das Schlimme ist aber, dass es bei SSRI so hartnäckig geleugnet und verdrängt wird und die Patienten hinterher auf sich allein gestellt sind und ihnen kein Arzt helfen kann, weil auch sie ahnungslos sind. Die Entzugssymptome sind die Hölle und dann hört man vom Arzt, dass die „Depression“ wieder durchkommt und man das SSRI wieder einnehmen müsse. Schaue Dich einmal beim ADFD um, Du wirst sehen, wie skandalös das ist.

          Dennoch allen Lesenden alles Gute und ein schönes Wochenende!

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      • Anonymous 1 Sept 2012 / 11:46

        Hallo Oliver,

        Ich habe eben einen schönen langen Text geschrieben und nun ist er weg 😦 Also nochmal 🙂

        Ja, ich (und nicht nur ich, sondern auch kritische Ärzte und Forscher) denke, dass die SSRI-Story eine Farce ist. Hier ein Artikel zum Thema „Stoffwechselstörung im Gehirn“:

        http://www.adfd.org/wissen/Depressionen:_Stoffwechselst%C3%B6rung_im_Gehirn%3F

        „[SSRIs] korrigieren kein biochemisches Ungleichgewicht, diese Medikamente schaffen starke Ungleichgewichte im Gehirn.“

        „Der Gedanke, dass menschliches Leiden, psychologisches Leiden, biochemisch sei, ist einfach eine Werbeaussage, vielleicht die erfolgreichste der Weltgeschichte. Sie wurde von den Medikamentenherstellern geschaffen. Wir haben nicht einmal eine Technologie, eine wissenschaftliche Technologie, um zu messen, was innerhalb des Gehirns passiert … es handelt sich buchstäblich um eine Lügengeschichte.“

        Pharmaunternehmen setzen gleich mehrere Studien an, um sich die für eine Zulassung nötigen Positivstudien herauszupicken. Die Mehrzahl der Studien, nämlich die Negativstudien verschwinden in den Schubladen.

        Bei Interesse, siehe: Manipulationen bei Antidepressiva-Studien:

        http://www.adfd.org/wissen/Manipulation_bei_Antidepressiva-Studien

        Merkwürdig ist übrigens auch, dass es Medikamente gibt, die genau das Gegenteil von SSRI machen, nämlich die Serotonin-Wiederaufnahme beschleunigen (siehe SRE). Ein Mittel heisst z.B. Tianeptin. Rate einmal, wann diese Mittel verschrieben werden? Richtig, bei Depressionen. Komisch oder?

        Schlimm ist, dass die ganzen Gefahren systematisch geleugnet und verdrängt werden und die Patienten hinterher ganz auf sich allein gestellt sind, ihnen keiner glaubt und sie sich an niemanden wenden können. Schaut mal bei http://www.adfd.org rein, wie die Leute leiden, teilweise monate- und jahrelang. Hier sind weitere Infos, die kaum an die Öffentlichkeit gelangen: http://www.adfd.org/wissen/Spezial:Alle_Seiten

        Es ist wirklich eine Schande, was da abgeht!

        Grüße an alle!

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        • Oliverdsw 1 Sept 2012 / 21:17

          Grüße zurück, und danke für die auführliche Antwort. Du musst Dich hier natürlich nicht offenbaren, klar verstehe ich das.

          Nun ja, Du hast mich durchaus neugierig gemacht (bereits mit Deiner ersten Zuschrift). Ich denke, ich werde mich in Zukunft näher mit dem Thema auseinandersetzen bzw. es zumindest versuchen. Es stimmt schon, dass es doch recht gewöhnungsbedürftig ist ein Medikament einzunehmen, über das man eigentlich wenig weiss; bzw. ist das was mich stört die Tatsache, dass man es relativ ‚pauschal‘ verschrieben bekommt. Unabhängig von individuellen Problemen / Eigenarten eben. Es lohnt sich immer, sich nach möglichst ALLEN Seiten umzuhören.

          p.s. es kann schonmal vorkommen dass der Spamfilter reagiert und man einzelne Kommentare erst per Hand genehmigen muss, z.B. wenn sie mehrere Links (dies bedeutet dann meistens Werbung) enthalten. MfG

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          • Anonymous 1 Sept 2012 / 22:09

            Hallo Oliver,

            Freut mich, dass Du so offen bist, die Einnahme doch etwas genauer und vor allem kritischer zu betrachten. Viele Menschen reagieren empört und absolut verständnislos, weil sie es einfach nicht glauben können, sich aber auch gar nicht informieren. Sie schlucken im guten Glauben das, was der Arzt verschreibt. Der hat aber auch nur die (verdrehten und beschönten) Infos, die ihm die Pharmareferenten liefern. Aber wo Menschen arbeiten, wird halt besch…ssen, ob nun Lebensmittel-, Automobil- oder Pharmabranche, das macht keinen Unterschied. Allesamt sind sie wirtschaftliche Unternehmen bei denen es um Gewinne geht. Wie dem auch sei, ich möchte Dich nicht belehren und Dir den Weg weisen, ich würde mich aber freuen, wenn Du Dich nur mehr informieren würdest über ein Medikament, dass Du schließlich täglich einnimmst.

            Alles Gute!

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            • Anonymous 1 Sept 2012 / 22:22

              Ich möchte hier nun wirklich nicht spammen, würde aber gern noch anmerken, dass vor einiger Zeit Heroin als medizinisches Wundermittel galt, später kam heraus, dass es nun doch sehr abhängig machen und Menschen in den Ruin treiben kann. Eine ähnliche Geschichte bei den Benzodiazepinen, als Wundermittel in den Himmel gelobt (gut, ich denke als Notfall- und Akutmedikament sind sie in der Tat ein Segen), bis man die Suchtgefahr nicht mehr leugnen konnte. Dann das Kokain, das als Heilmittel für Opiatabhängige herhalten sollte, bis nun auch hier das Suchtpotenzial durchschlug. Ferner gab es Skandale, z.B. mit dem Schlafmittel „Contergan“ oder dem Appetitzügler „Mediator“. Warum sollten solche Geschichten jetzt plötzlich aufhören? Zu den SSRI ist noch nichts über Spätfolgen bekannt, denn diese Medikamente gibt es gerade mal etwa 25 Jahre auf dem Markt. Für erste, kleine Aussagen über Folgeschäden/Spätfolgen sind aber mindestens 25-30 Jahre nötig. Negatives wird ohnehin -wie gesagt- solange wie möglich zurückgehalten.

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  6. PrometheusFirefly 25 Jun 2011 / 01:58

    Brauch ich nicht, ich möchte so sein wie ich bin und wie ich das steuern kann, andererseits könnte so ein Medikament vielleicht meine Selbstzweifel und paranoides Misstrauen gegenüber anderen Leuten mindern. Allerdings…ich fühle mich gerade wie auf einem Softtrip, ich hab soviel Tee intus aufgrund meiner Entzündung, dass ich glaube mein Kopf fliegt demnächst weg. ^^

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    • Oliverdsw 26 Jun 2011 / 01:25

      „ich möchte so sein wie ich bin und wie ich das steuern kann“

      Nur zwei Anmerkungen: zum einen verändert ein solches Medikament nicht die Persönlichkeit, und zum anderen kann man derartige (chemische !) Prozesse wie in diesem Artikel beschrieben nicht selbst steuern. Wenn doch (z.B. mit reiner Gedankenkraft die Serotonin-Ausschüttung erhöhen), weihe mich bitte in diese Kunst ein ! 😉

      Entweder man hat einen Serotonin-Mangel oder nicht – das lässt sich allerdings nicht so leicht feststellen. So müsste man in Bezug auf Selbstzweifel und paranoides Misstrauen wie Du es beschreibst erst analysieren, ob es sich dabei um zwang- bzw. krankhafte Eigenschaften (dann zumeist: grundsätzlich unbegründete) handelt oder eben nicht. Denn gerade bei „unserer“ Lebensweise sind derlei Selbst-Attributierungen doch sehr nachvollziehbar…

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      • PrometheusFirefly 26 Jun 2011 / 01:59

        Ich vertraue der Pharmaindustrie schon lange nicht mehr. Ich bin kein Arzt, kein Chemiker oder sonstwas, aber Serotonin-Ausschüttung blabla…iss doch ne Schachtel Bananen. ^^ Im Gegenteil, wenn es in deiner Seele herumdoktort, dann ändert es sehr wohl auch was an der Persönlichkeit. Wenn es nichts an der Persönlichkeit tut, was soll es denn sonst tun? Das ist das Problem der heutigen Gesellschaft: jeder muss optisch makellos sein und am besten 24/7 seelisch belastbar sein und keinerlei Schwächen zeigen, allein aus diesem Grund wurden solche Medikamente entwickelt. Suizidale Neigungen kann man aus der Welt schaffen wenn man sich um die betroffenen Leute kümmern, sich mit ihnen beschäftigen und mit ihnen auch reden würde. Kein Medikament ersetzt zwischenmenschliche Beziehungen und wenn doch, wofür leben wir dann wenn wir uns permanent unter Drogen setzen müssten nur um den Anderen für nichts und wieder nichts zu gefallen? Ich bin mir sicher in der Dritten Welt haben die noch nicht mal was von „Serotonin“ gehört.Der Irrsinn der modernen Zivilisation: eine Krankheit für sich.

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        • Oliverdsw 26 Jun 2011 / 04:07

          Bananen / Walnüsse / Schokolade helfen auch nicht > Blut-Hirn-Schranke 😉

          Aber Moment mal, das Medikament „doktort an der Seele“ herum ? Unmöglich, gesetzt dem Fall die „Seele“ ist etwas nicht-materielles bzw. ein „Produkt“ des Zusammenspiels unglaubliche vieler materieller Faktoren.

          Ein Medikament wie Paroxetin beeinflusst lediglich das Verhalten / Vorkommen EINES Botenstoffes im Gehirn. Hier von einer gravierenden Wirkung oder Veränderung zu sprechen ist in etwa so, als würde man sagen; man ist ein komplett anderer Mensch während man eine Zigarette raucht. Denn auch dabei „geschieht“ so einiges im Körper, und vielleicht auch mit der „Seele“.

          In Bezug auf die moderne Zivilisation und die Erwartungshaltungen stimme ich grundsätzlich zu. Klar haben z.B. Naturvölker noch nichts von Serotonin gehört – und haben generell weniger der heutzutage „angesagten“ Probleme, die besonders gern in modernen Gesellschaften vorkommen. Der Nachteil ist allerdings, dass sie viele Krankheiten so auch nicht benennen; Symptome nicht erkennen können – da wird jemand der aufgrund von Unstimmigkeiten im Gehirn „aus der Reihe tanzt“ eben schnell als „von Dämonen besessener“ abgestempelt. Auch nicht so das wahre…

          Bei Deinen Ausführungen hast Du auch eine Gruppe aussen vor gelassen: die, die aus rein körperlicher Natur Schwierigkeiten (auch im Gehirn) haben. Sollten diese Menschen also weiter leiden, beispielsweise absolut grundlos Angst haben (der Verstand sagt, es gibt nichts zu befürchten, der Körper aber ist in ständiger Alarmbereitschaft) – nur, weil sie nicht mehr „sie selbst“ wären wenn sie Medikamente nehmen ?

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          • PrometheusFirefly 26 Jun 2011 / 05:15

            Bläääääh…^^
            Ich bin VOLLER Ängste und ich habe auch schon über allemöglichen Mittel nachgedacht, aber es würde nichts an den Tatsachen ändern. Das Matrix-Dilemma zwischen der roten und der blauen Kapsel. Vollkommen unabhängig davon ob eine Seele physisch existent ist oder nicht, diese Mittel verändern dich punktum. Ich bin der Meinung es gibt andere Möglichkeiten, wer sie nicht für sich nutzen will ist selbst schuld. Würde mich nicht wundern wenn Proxetin oder ähnliche Medikamente nichts weiteres als ein reines Plazebo sind. Nicht ein unerheblicher Teil unseres Lebens wird vom sog. self fulfilling prophecygesteuert, also die „Selbsterfüllende Prophezeiung“. Wenn ich fest daran glaube zu scheitern, dann werde ich scheitern…wenn ich fest davon überzeugt bin ich sei krank, dann bin bzw. werde ich das irgendwann langfristig sein. Natürlich, wenn ich Diabetes habe kann ich das nicht mit positivem Denken wegzaubern, aber wir reden hier ja auch ausschließlich von psychischen Leiden. Jetzt kommen Ärzte daher und sagen „…dem fehlt Serotonin…etc“. Was wäre wenn es daran überhaupt nicht läge? Es genug andere Leute mit diesen Botenstoffmängeln gibt die genauso gut leben können ohne Proxetin, dann kämen wir wieder schnell auf das Thema „self fulfilling prophecy“ zurück…ich fühle mich schlecht weil ich denke es geht mir schlecht, weil mir andere einreden es mangele mir an irgendwas. Darüberhinaus…ich bin gerne von Dämonen von besessen…und SIE können das auch sein! ^^

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